Kein neues München auf Kosten der Ukraine in 2022 – Updated

Machen wir aus Mariupol nicht das Sudetenland!

Am 18. Februar 2022 beginnt in München der Sicherheitskonferenz.

Ob Putin nun die Ukraine frontal angreift, die Separatisten im Donbas anerkennt, oder doch nur blufft.

Der in München versammelte Westen ist vor Angst erstarrt.

Der Westen harrt auf die Entscheidung des selbsternannten Herrschers Europas im Kreml. Europa ist willenloser Zuschauer.

Europa zittert, wartet auf die Entscheidung.

So weit ist es gekommen in Europa Februar 2022.

Nach 8 Jahren Krieg und 15 Jahre nach der Kriegserklärung Putins an den Westen in München 2007, auf der gleichen Sicherheitskonferenz vor dem gleichen Publikum.

Nur damals war John McCain noch unter uns.

Er hätte sich nicht einschüchtern lassen von der übergroßen Tankstelle mit eigener Armee die sich einen Staat zur Tarnung hält, wie er Russland so treffend beschrieb.

Er hat die Natur Putins immer klar gesehen, anders als die Deutschen Sicherheitsexperten und Diplomaten der ehemaligen Wehrkunde Tagung, in der symbolträchtigen Stadt München.

In München, auf immer Synonym für Appeasement von Land hungrigen Diktatoren und dem Nachgeben des Westen in der vergeblichen und verzweifelten Hoffnung auf Frieden mit dem Tyrannen.

Der Westen opferte Hitler 1938 das Sudetenland für ein Jahr mehr Waffenstillstand. Nach dem Anschluss Österreichs 1938, durchaus mit dem Anschluss der Krim 2014 vergleichbar, wurde das Sudetenland geopfert und damit die Verteidigungsanlagen der Tschechoslowakei.

Der Fall von Prag im März 1939 war dann die logische Konsequenz. 

Wie weit wird Putin nun gehen?

Wo ist die Grenze und wie der passende Vergleich?

Wenn nun der Anschluss Weißrusslands kommt, des russisch besetzte Donbas an Russland angeschlossen wird, ist das noch Österreich oder schon das Sudetenland? Historische und geographische Vergleiche hinken immer, nie ist die Situation über Zeit und Raum ganz vergleichbar. Ich versuche es mal so.

Die Krim hat Putin schon seit 2014, das ist wie bei Sachsen in 1945.

Belarus hat Putin politische seit der Krise 2020 und militärische seit dieser Woche.

Dem kommenden Anschluss haben wir Proteste und weitere Sanktionen entgegenzusetzen. So wie am 17 Juni 1953. Aber leider auch nicht mehr.

Gleiches gilt auch für den besetzten Donbas. Putin hat dort schon die politische und militärische Kontrolle.

Diese 3 Annexionen sind vergleichbar mit Österreich 1938. Der Widerstand ist gering. Die Handlungsoptiones des Westens auch.

Anerkennung, niemals! Aber auch nicht änderbar. Uns fehlen die Machtmittel.

Die Entscheidung kommt nun bei Mariupol.

Das ist das Fall Sudetenland.

Putin will diese Stadt wie keine andere Stadt in der Freien Ukraine bekommen. Mariupol ist das wahrscheinlichste Ziel, weil damit die Kontrolle des Asowschen Meer kommt und die Stadt der Hafen der Ostukraine ist und auch selbst ein wichtiges Symbol ist.

https://www.ukraine-journal.news/kommen-sie-nach-mariupol-frau-kommissionsprasidentin-ursula-von-der-leyen/

Mariupol ist das Sudetenland 2022.

Mariupol soll und darf Putin nicht überlassen werden.

President Zelensky ist aus diesem Grund gesten nach Mariupol gekommen.

Warum will Putin Mariupol?

Mariupol kommt dazu, um allen klar zu machen, unsere Weltordnung gilt nicht für Russland, der UNO Macht, die sie mit entworfen hat und aufrechterhalten sollte.

Wenn Mariupol fällt, wackelt Kyiv später, im Herbst oder im nächsten Winter.

Alle 6 Monate eine weiter wichtige Industriemetropole. Wer hindert Putin daran?

Die Reichweite Russischer Panzer bestimmt dann, wer Recht hat und was Recht ist, und wo die Grenzen liegen im Osten Europa.

Mariupol darf nicht auf dem Altar des Appeasements geopfert werden.

München 2022 darf nicht Münchens 1938 Fehler wiederholen und Mariupol opfern.

Die rote Linie ist der aktuelle Waffenstillstandslinie.

Auf die Annexion von Weißrussland und des besetzten Donbas ist die Antwort die NATO Mitgliedschaft der Freien Ukraine nach dem Vorbild der BRD.

Auf den Angriff in die Ukraine, über die Waffenstillstandslinie zur Krim oder Donbas, oder von Weißrussland oder direkt aus Russland, das heisst dann Krieg.

Kein neues Sudetenland in Mariupol oder auch Kharkiv.

Kyiv darf nicht Prag werden in 2023.

Der Dritte Krieg gegen die Ukraine, sollte er kommen, heißt dann eben auch so, Krieg.

Putin hat schon seit 2007 klar gesagt. Seine Rache für die untreue, orange Ukraine und das rosa Georgien, seine Antwort auf die Anerkennung von Kosovo durch den Westen 2008, ist Krieg, zuerst in Georgien 2008, und seit 2014 in der Ukraine, nun bald in der dritten Eskalationsstufe. 15 Jahre Appeasement ist eben gescheitert.

Wir sich selber schuld.

Die Europäische Russlandpolitik ist gescheitert.

Das Debakel von Bukarest 2008, der Aufstand der Anti Amerikaner und Putin Versteher gegen George W. Bush im letzten Jahr seiner Amtszeit hat Putin gezeigt, der zerstrittene, zersplitterte Westen von Merkel und Sarkozy getrieben von virulenten Antiamerikanismus kann seinen Panzern nichts entgegenhalten. 

So war es dann auch, Sarkozy glaubt noch heute, er hätte die Panzer Putin an der Eroberung Tbilisis gehindert. Südossetien ist heute Russisch und damit Brückenkopf Putins südlich des Kaukasus, mitten im Herzen Georgiens.

Das NATO Mitglied Georgien, nach dem Vorbild der BRD, ohne Abchasien.

Das war möglich in Bukarest, aber die Experten der Münchner Sicherheitskonferenz, die Pariser Salon Strategen und akademische Putin Kenner, im Paarlauf mit dem Ost Ausschuss des BDI, den Landesenergie Lobbyisten der CDU, Bayerischen Weltpolitik Novizen und den Erben der Ostpolitik Brandts waren sich sicher, Putin ist ein ehrenwerter Mann.

Man muss ihn doch verstehen, er spricht ja Deutsch!

Die Sprachkenntnis des KGB Manns, stationiert in Leipzig um die Ostdeutschen zu unterwerfen sind wirklich gut. War sicher nützlich beim Unterdrücken der Ostdeutschen, der Koordination mit den Terroristen der RAF und dem Diebstahl von Westdeutscher Hochtechnologie, alles Teil seines sympathischen Jobbeschreibung als KGB Chef von Dresden.

2008 war George W Bush in Europa wegen des Iraks zu umstritten.

Die Wünsche des KGB Chefs von Dresden für Merkel und Sarkozy wichtiger als der Vorschlag  die Ukraine und Georgien, beide vollen orangen und rosa Elan in Richtung NATO und EU unterwegs durch die NATO Mitgliedschaft abzusichern.

George W Bush hat für Europa mehr gemacht als jeder andere USA Präsident seit seinem Vater, dem Vater der Deutschen Einheit und Sieger im Kalten Krieg.

George W Bush, der 7 Länder in die Amerikanische Sicherheitsgarantie der NATO inkludiert hat, der Albanien und Kroatien und wenn nach ihm gegangen wäre auch Mazedonien NATO Beitritt vorbereitet hat. Und die Erweiterung von 12 EU Länder politisch mit vorbereitet und unterstützt hat.

Und nun die orange und rosa pro Europa Revolutionen durch die Aussicht auf die NATO und damit die EU sicherstellen wollte.

Brutal gestoppt durch Merkel und Sarkozy, die dann als Krieg kam diese Länder nur nominell unterstützt haben.

Ein echtes Debakel.

Der Rest ist Geschichte.

14 Jahre nach Georgien, dem Verlust der Krim und 8 Jahren Krieg im Donbas und 15.000 Kriegsopfer an der Ostfront Europas, stehen wir wieder vor der einen Münchner Konferenz und der Frage, was will Putin.

Deutschland hat Putin schon Nordstream 1 zur Rettung von Tbilisi erlaubt und NordStream 2 für die Rettung von Kyiv.

Welchen Preis wird Putin nun fordern um Mariupol nicht einzukesseln? Oder Kyiv.

Schon kommen die ersten Vorschläge zum großen Kompromiss.

Politik nach dem Motto, wieviel Ukraine hätten Sie den gerne, Herr Putin?

Und der Schwäche des Westens ist Putins Stärke.  

Die Parallelen zu 1938 und dem Sudetenland und der, Heim ins Reich Politik Hitlers mit Putins Anschluss der Krim, bald nun Weißrussland und des besetzten Donbas, drängt sich quasi auf.

Aus der Geschichte zu lernen, sollte uns lehren dass Putin nie damit aufhört, wenn es weiter klappt.

Darum keine weiteren Konzessionen.

Mariupol, die Perle des Asowschen Meers und die Kontrolle der Kerch Straits wird nicht aufgegeben.

Die Antwort auf die Annexion Weißrusslands und des besetzten Donbas ist die NATO Mitgliedschaft der Ukraine, und zwar rasch und klar.

Die Antwort auf weitere Aggression, den Angriff auf der Freien Ukraine, das Überschreiten dieser Grenze wird mit der Ausrufung des Kriegszustands und der NATO Mitgliedschaft der Ukraine beantwortet werden.

Und der Belieferung der Ukraine mit allem, was wir produzieren und finanzieren können.

Land Lease 2022 für die Ukraine, Europa und Amerika als Arsenal der Freien Ukraine.

Keine Truppen, aber alles an Geld und Waffen, was geht und ein klares Ja zur NATO im Falle, dass russische Truppen die Waffenstillstandslinie in der Ostukraine überschreiten oder eine der anderen Grenzen zu Weißrussland oder Russland im Norden oder Osten.

Wenn die Grenze überschritten wird, muss Putin’s Krieg, dann auch mit Krieg beantwortet werden, nicht mit Truppen oder Angriff auf Russland, das sicher nicht, wir sind hier die Opfer und Russland der Täter.

Aber das Ausrufen des Kriegszustands macht dann auch klar was passieren wird, als Antwort auf den Krieg der Panzer durch Putin, und das wird das Ende des Putin Regime einläuten.

Und hier geht es nicht um Fach, und Sach-, und Nebenthemen wie Nord Stream 2 oder Swift oder Sanktionen auf Einzelpersonen.

Im Falle des Kriegs gibt es keinen Handel mit dem Feind.

Kein Energieimport aus Russland in die EU,

Keinen Handel mit dem Feind.

Keine Russischen Schiffe in unseren Häfen, kein Transit im Baltikum und Bosporus

Einreiseverbot für russische Staatsbürger in die EU

Beschlagnahme von Russischen Eigentum sowohl staatlich, privat oder von Firmen in der EU

Verbot für Russische Interesse zu arbeiten.

Das alles klingt hart, habe ich aber nicht erfunden. Wir hatten auch schon lange nicht mehr Krieg. Die Kriege seit Sieg der Alliierten 1945 und der Gründung der UNO und NATO waren meistens Stellvertreterkriege, oft aus Guerilla Kämpfen eskalierend, anders als der Erste und Zweite Weltkrieg die mit formellen Kriegserklärungen begonnen haben. Und dann jeweils auch die wirtschaftlichen Konsequenzen klar rechtlich geregelt wurden.

Handel mit dem Feind Gesetz Großbritannien 1939

https://www.legislation.gov.uk/ukpga/Geo6/2-3/89/enacted

Handel mit dem Feind Gesetz der USA 1917

Als EU haben wir klarerweise noch nie den Krieg erklärt und hatten das auch nie vor.

Als Gemeinsamer Markt und politische Union haben wir auch nicht die Möglichkeit eines Staates und auch die Mitglieder sind im Vergleich zu Russland fast unbewaffnet und auch kaum handlungsbereit, militärisch sind wir voll auf Amerika angewiesen zur Verteidigung Europas. Und das dauert ca. 6 Monate wie im Irak oder bis zu einem Jahr bis Amerika mobilisiert hat und Millionen Soldaten nach Europa schicken wird und die Wirtschaft auf Kriegswirtschaft umgestellt. An der Möglichkeit, Bereitschaft und Resultat kann man nur auf eigenes Risiko wetten.  Atomare Konfrontation ist aufgrund des Atomaren Gleichgewichts als unwahrscheinlich auszuschließen. Und im Zweifelsfall funktionieren die Amerikanischen sicher besser als die Russischen. Aber zu all dem muss es nicht kommen. Die EU kann das leicht verhindern. Die Ausrufung des wirtschaftlichen Kriegszustands mit Russland wird den Zusammenbruch des Russischen Finanzsystem innerhalb von Wochen zur Folge haben.

So schnell wie der Rubel zusammenbrechen wird, sind selbst die Panzer Putins nicht.  

Kein Geld, kein Nachschub, Zusammenbruch der Produktion, Währungskrise, Staatsbankrott, Kapitalflucht, Zusammenbruch des Finanzmärkte Russlands innerhalb von Wochen, steht dort alles und damit auch die Panzer. Die Sowjetunion basierte auf Sklavenarbeit und Gewalt. Heute muss Putin selbst seiner Soldaten bezahlen und der moderne Krieg ist sehr teuer. Ob dann China Putins Kreuzzug gegen den besten Kunden Chinas, uns in Europa, wirklich so cool findet oder schlicht Geschäftsstörung wird man dann sehen aber ob das bankrotte Russland wirklich als Klienten Staat China hart aufschlagen will in Peking, das muss man abwarten.

Wir als EU sind keine Großmacht mit Panzer und Flugzeugträgern, und doch entscheiden wir was wir kaufen, wer sich bei uns aufhält und wenn unsere Finanzmärkte finanzieren und vieles mehr. Kein Handel mit dem Feind, das ist ganz leicht durchzusetzen und so verheerend für Russland. Gut es kostet auch uns in der EU aber alles was wir brauchen können wir auch woanders kaufen. Russland hat keinen anderen so gut Kunden. Es gibt kein zweites Europa.

Wenn Russland also den Krieg wählt reicht ein einfaches Gesetz zur Untersagung des Handels und Market Zugangs in der EU für alles Russische und alle Russen und innerhalb von 3 Monaten ist Russland am Rande des Zusammenbruchs und Auseinanderbrechens.

Darum bitte aus der Position der Stärke verhandeln und kein zweites München

Geben Sie Mariupol nicht auf!

Aus unserer Einheit und Geschlossenheit und unserer Marktmacht haben wir alle Hebel in der Hand. Ein Panzer ist nur gefährlich solange das industrielle finanzielle System dahinter funktioniert, sonst ist nach 50 km der Sprit aus und die Munition und die Versorgung.   Putins Herrschaft basiert auf Angst und Schrecken. Wir müssen zeigen das wir um vielfaches stärker sind und bereit sind wirtschaftlich ihn hart zu treffen. Nur so kann der Krieg verhindert werden.

Published by GunterFehlinger

Austrian Economist and pro NATO and pro European activist Podcast PaxEuropeana

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